Dr. Josef Simbrunner
Das Linzer
Theaterwesen von den Anfängen bis zur Gegenwart –
Ein kulturgeschichtlicher Streifzug
Verpasste Chancen / Die "Theaterkrise" von 1932
Trotz punktueller Mängelbeseitigung und Nachrüstung – ab 1840 Zentralheizung und Dekorationsmagazin, Gasbeleuchtung (1858), elektrische Beleuchtung (1864 teilweise, 1888 im ganzen Haus), Eiserner Vorhang (1882) – blieb die betriebswirtschaftliche Lage eher instabil. Nach einem zweiten, ausgedehnteren Zwischenhoch 1884 bis 1918 wurde sie ausgangs der 1920-er Jahre bedrohlich, auch als Folge ungenützter Chancen, denn zuvor ventilierte Pläne für einen der Zeit entsprechenden Theaterneubau waren samt und sonders nicht zur Umsetzung gekommen.(27) Den Gipfel erreichte die „Linzer Theaterkrise“ 1932. Nur durch die Gründung der „Oberösterreichischen Theatergemeinde“ – ihr hatte die Landesregierung den Betrieb als subventionsgestützter Rechtsträgerin überlassen – konnte man das Schlimmste verhüten. An der Tatsache, dass die technische Infrastruktur der Landesbühne mittlerweile eklatant veraltet war, ändert sich freilich nichts.
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(27) 1911 hatte der Linzer Theaterverein bei den berühmten Theaterarchitekten Fellner & Helmer ein Detailprojekt nach dem Vorbild des Wiener Bürgertheaters in Auftrag gegeben. 1912 wurde ein Wettbewerb für einen Theaterneubau ausgeschrieben, an dem sich neben Lambert Graf wieder das Duo Fellner & Helmer beteiligte. Wegen der ungelösten Finanzierungsfrage landeten alle Entwürfe in der Schublade. (Nach Plänen des Büros Fellner & Helmer entstanden u. a. das Wiener Ronacher, die Komische Oper Berlin, die Staatsoper Prag, das Volkstheater Wien, das Opernhaus Graz und das Schauspielhaus Hamburg.)
Das Linzer Theaterwesen von den Anfängen bis zur Gegenwart – Ein kulturgeschichtlicher Streifzug
Einleitung
Grundlagen des Linzer städtischen
Bühnenwesens:
1) Theater für den kaiserlichen Hof
(ab 1500)
Das höfische Barocktheater
2) Das Schultheater der Stände
und der Jesuiten
Bürger- und Handwerkerspiele
3) Das Spiel der Wanderkomödianten
in den Bretterbuden
Theaterviertel für die breite Bevölkerung
Das Ständische Theaterviertel /
Reitschule und Ballhaus
Das Ständische Ballhaus
Das Ringen um einen repräsentativen
Theaterbau - Pläne und Rückschläge
Das Stadt- oder Wassertheater als
erstes öffentliches Bühnenhaus
Schikaneder u. Mozart im Stadttheater
Das Marionettentheater/Sommertheater
Das Ballhaus wird aufgestockt -
Redoutensaal und Casino entstehen
Das Ende des Städtischen Wasser-
theaters
Übergangslösung Redoutensaal
Das Projekt Landestheater
nimmt Gestalt an
Errichtung im Eiltempo
Erste Vorstellung am 4. Oktober 1803
Wechselhafte Bilanzen
Verpasste Chancen /
die "Theaterkrise" von 1932
Unter brauner Flagge
Der Betrieg zur Nachkriegszeit
Weg zum "modernen Landestheater"
Das Musiktheater im Volksgarten
Artikel aus:
OÖ. Heimatblätter
2014 Heft 3/4,
Beiträge zur OÖ. Landeskunde,
68. Jahrgang,
Hrsg.: Amt der
OÖ. Landesregierung,
Dir. Kultur