stästisches Wassertheater (1752-1786)Dr. Josef Simbrunner

Das Linzer Theaterwesen
von den Anfängen bis zur Gegenwart –
Ein kulturgeschichtlicher Streifzug*


Als am 12. April 2013 im neuen „Bühnenhaus Linzer Volksgarten“ erstmals der Vorhang hochging, hatten planerischer Innovationsgeist und kulturpolitischer Weitblick Oberösterreichs Musik- und Opernfreunden einen jahrzehntelangen Traum und Herzenswunsch erfüllt. Ungenügende Akustik- und Sichtverhältnisse, der zu kleine Orchestergraben und teils indiskutabel gewordene Arbeitsbedingungen im Stammbetrieb an der Promenade waren für die Kulturverantwortlichen des Landes zwingende Gründe zur Schaffung eines eigenen, zeitgemäßen Musiktheaterneubaus gewesen. Das architektonisch, technisch wie funktionell Maßstäbe setzende Resultat bildet als eines der modernsten Opernhäuser Europas schon heute einen Markstein in der Linzer bzw. heimischen Theatergeschichte.

Zur Aufrechterhaltung des Mehrspartensystems mussten am Landestheater in den gut zwei Jahrhunderten seit der Eröffnung im Herbst 1803 laufend kostenintensive Veränderungen vorgenommen werden, und auch die zuletzt immer dringlichere Notwendigkeit eines neuen, selbstständigen Quartiers für den Sektor „Musiktheater“ hatte vor massive Herausforderungen gestellt. Es galt, die politischen Lager auf Konsenskurs zu bringen, einen Finanzierungsschlüssel zu finden und dem Großprojekt die nötige gesellschaftliche Akzeptanz zu sichern. Hürden zu meistern waren im Vorfeld auch bei der Standortfrage.(1) (Weiteres zum neuen Linzer Musiktheater am Schluss dieses Beitrags.) Als Ort von Begegnung im weitesten Sinn ist Theater Teil und Spiegel menschlichen Seins und Miteinanders, Schnittpunkt von Gesellschaftspolitik und Gesellschaftskritik, es vermittelt Werte der Philosophie und der Ethik, reflektiert Zeitumstände und historische Entwicklungen, Träume und Sehnsüchte. Die Kunstform „Theater“ als Symbiose aus Unterhaltung und Bildung hat auf Linzer Boden reiche Tradition, in die sich der Opernneubau als jüngstes Schlussglied imposant einfügt. Der Anlässe genug, im Buch der lokalen Theatergeschichte ein wenig zu blättern.


Weiter:
Grundlagen des Linzer städtischen Bühnenwesens: 1) Theater für den kaiserlichen Hof (ab 1500)


* Redaktionell adaptiert.
(1) Unzweifelhaft hätte eine bauliche Integration in die Schlossbergflanke, wie ursprünglich vorgesehen, der aufstrebenden Landeshauptstadt ganz besonderen Glanz verliehen – in Form einer geschlossenen Kulturmeile mit Theater, Brucknerhaus, Kunstmuseum Lentos und Ars Electronica Center am Donaustrom. Die Variante “Theater im Berg” scheiterte jedoch bekanntlich aus mehreren Gründen.

Das Linzer Theaterwesen von den Anfängen bis zur Gegenwart – Ein kulturgeschichtlicher Streifzug

Einleitung
Grundlagen des Linzer städtischen
Bühnenwesens:
1) Theater für den kaiserlichen Hof
(ab 1500)

Das höfische Barocktheater
2) Das Schultheater der Stände
und der Jesuiten

Bürger- und Handwerkerspiele
Das Spiel der Wanderkomödianten
in den Bretterbuden

Theaterviertel für die breite Bevölkerung
Das Ständische Theaterviertel /
Reitschule und Ballhaus

Das Ständische Ballhaus
Das Ringen um einen repräsentativen
Theaterbau - Pläne und Rückschläge

Das Stadt- oder Wassertheater als
erstes öffentliches Bühnenhaus

Schikaneder u. Mozart im Stadttheater
Das Marionettentheater/Sommertheater
Das Ballhaus wird aufgestockt -
Redoutensaal und Casino entstehen

Das Ende des Städtischen Wasser-
theaters

Übergangslösung Redoutensaal
Das Projekt Landestheater
nimmt Gestalt an

Errichtung im Eiltempo
Erste Vorstellung am 4. Oktober 1803

Wechselhaftte Bilanzen
Verpasste Chancen /
die "Theaterkrise" von 1932
Unter brauner Flagge
Der Betrieg zur Nachkriegszeit
Weg zum "modernen Landestheater"
Das Musiktheater im Volksgarten


OÖ Heimatblätter 2014 Heft 3/4Artikel aus:
OÖ. Heimatblätter
2014 Heft 3/4,
Beiträge zur OÖ. Landeskunde,
68. Jahrgang,
Hrsg.: Amt der
OÖ. Landesregierung,
Dir. Kultur