die Rosenberger RoseDr. Monika Klepp

Im Zeichen der fünfblättrigen Rose
Die Rosenberger im Oberen Mühlviertel
Im Zeichen der fünfblättrigen Rose


Am Beginn des Romans „Witiko“ von Adalbert Stifter trifft der junge Witiko, zu dem der 1194 verstorbene Witiko von Prcice als historisches Vorbild diente, auf Bertha, die einen Kranz von Waldrosen im Haar trägt. Die fünfblättrige Rose wird zum Zeichen des Gelingens von Witikos „Lebenslaufbahn“ und wird vom Dichter zum wiederkehrenden Motiv gestaltet. Am Ende der breit angelegten Erzählung bekennt der Held des Romans über die Rosen: „Wir müssen sie ehren......und sie werden mir immer ein Sinnbild bleiben.“

Die Rosa pendulina, die fünfblättrige Waldrose in den Farben Zartrosa bis Dunkelrot, mit verschieden gestalteten Blütenblättern je nach Art, war im Mittelalter in den Wäldern Böhmens weit verbreitet.Der Sage nach begründeten fünf Söhne Witikos, den fünf Blättern entsprechend, fünf Linien der Witigonen und wählten Wappen in verschiedenen Farben, die alle das Symbol der fünfblättrigen Rose zeigten. Die goldene Rose im blauen Feld war Heinrich von Neuhaus zugedacht, die blaue Rose im goldenen Feld Smil von Platz und Bistriz. Für die schwarze Rose entschied sich ein Halbbruder auf Besitzungen rund um Tabor, die silberne Rose im roten Feld gebührte Wilhelm von Wittingau und Landstein. Die rote Rose im silbernen Feld fiel Wok von Rosenberg zu.

Dieses heraldische Symbol wurde zum Wappen eines Adelsgeschlechts, das die historische, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der böhmisch – österreichischen Grenzregion durch Jahrhunderte bestimmte. Wir finden die Rose am Reitersiegel des Heinricus Dominus de Rosenberch an einem Brief vom 25. 2. 1293, auf dem Siegel an einem Brief des Johann Rosenberg vom 12. 3. 1356, an Urkunden des Zawisch von Falkenstein vom 24. 6. 1272 und 28. 2. 1286.

Das Zeichen der Rose scheint auf Siegeln und Gemälden auf und ist in Stein gemeißelt, es dokumentiert das vielfältige Wirken des Adelsgeschlechts. Auch im Mühlviertel lassen sich die Spuren der Rosenberger am Zeichen der Rose ablesen.

Die Rosenberger im Oberen Mühlviertel
Im Zeichen der fünfblättrigen Rose
Die Witigonen – ein Überblick im
Zeitraffer

Burgen, Ritter, Territorien
Der Markt Haslach: planmäßige
Gründung in Grenzlage

Das Stift Schlägl: die Rosenberger als
„fundatores“

Wok von Rosenberg : Burgherr –
Politiker -Stifter

Der Rückkauf des Marktes Haslach am
11. September 1341 durch Peter von
Rosenberg

Kriege und Befestigungsanlagen
Die Krumauer Bauhütte und die
Pfarrkirche von Haslach

Hedwig von Rosenberg (1464 – 1520)
Die Rosenberger als Förderer der
Marktprivilegien von Haslach

Polyxena von Pernstein
Quellen und Literatur

die Rosenberger Rose
Foto: Die Rosenberger Rose. Bildquelle: Konsulent Werner Lehner